Museum Folkwang, Foto: Giorgio Pastore
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Museum Folkwang

Foto: Giorgio Pastore
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Museum Folkwang, Foto: Giorgio Pastore
Museum Folkwang, Foto: Giorgio Pastore

Museumsplatz 1
45128 Essen
Tel.: 0201 8845 000
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Öffnungszeiten:

Di-So 10.00-18.00 Uhr
Do, Fr bis 20.00 Uhr

Jim Dine: About the Love of Printing

30.10.2015 - 31.01.2016

Jim Dine (*1930, Cincinnati / Ohio) zählt zu den wichtigsten Künstlern seiner Generation. Die künstlerische Vielseitigkeit Dines zeigte sich schon früh, denn er war sowohl in der Happening-Bewegung als auch in der frühen Pop Art ein wichtiger Protagonist. Seit den 1960er Jahren entstand ein ungewöhnlich vielfältiges künstlerisches Werk, das neben Malerei, Druckgrafik und Skulptur auch lyrische Arbeiten umfasst und sich keiner gängigen Stilrichtung zuordnen lässt. Innerhalb seines reichen Schaffens spielt die Druckgrafik eine besondere Rolle. Dine experimentierte bereits im Alter von 17 Jahren mit verschiedenen Drucktechniken; erste gültige Werke entstanden 1960. Diese bilden den Ausgangspunkt für eine bis heute fortdauernde künstlerische Auseinandersetzung mit dem Medium.
Dine hat keine Vorliebe für ein bestimmtes Druckverfahren, er arbeitet im Holzschnitt ebenso gern wie in der Lithografie oder der Radierung. Von besonderem Interesse ist für ihn jedoch die experimentelle Erweiterung dieser Techniken. Im Zusammenspiel mit herausragenden Druckern erprobt er immer wieder neue Möglichkeiten der Bearbeitung einer Druckplatte – etwa mit einem Präzisionsschleifer oder einer kleinen Kettensäge. Dine kombiniert mehrere Drucktechniken auf einem Blatt, er nutzt wenig gebräuchliche Verfahren wie den Stempeldruck und fügt nicht selten eine zusätzliche Kolorierung von Hand hinzu.
Ebenso vielfältig wie die technischen Verfahren sind auch die Themen in Dines Druckgrafik, wobei bestimmte Motive wie Leitmotive über Jahre und Jahrzehnte immer wieder auftauchen. Im Zentrum seines thematischen Repertoires stehen alltägliche Werkzeuge wie Zangen, Hammer oder Schraubschlüssel, die den Künstler seit seiner frühen Jugend faszinieren. Ebenso geläufig ist seit den 1960er Jahren das Herzsymbol – das bekannteste Motiv seines Schaffens.
Daneben spielen auch literarische Vorlagen und Motive der Kunstgeschichte eine wichtige Rolle, allen voran Carlo Collodis Pinocchio und die Venus von Milo, die in immer neuen Varianten und Bearbeitungen erscheinen. Nicht zuletzt zieht sich die stetig wiederkehrende Befragung des eigenen Ichs wie ein roter Faden durch Dines künstlerisches Schaff en, wobei hier neben klassischen Selbstporträts auch das ungewöhnliche Konzept der Künstlerrepräsentation in Gestalt von Bademänteln erscheint.
Als Retrospektive der Druckgrafik zum 80. Geburtstag des Künstlers vermittelt die Ausstellung anhand einer Auswahl von mehr als 160 Werken einen repräsentativen Einblick in das reiche grafische Werk Jim Dines. Die jüngsten Werke der Ausstellung – eine Gruppe großformatiger Farbholzschnitte – entstanden im Frühjahr 2015. Dine verzichtet hier erstmals auf die Darstellung eines bestimmten Motivs und rückt stattdessen seine unbändige Lust am Umgang mit Farben und Flächen, Formen und Strukturen in den Mittelpunkt.

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