Seit 2004 entwickelt Catharina van Eetvelde (*1967) eine herausragende und zukunftsweisende zeichnerische Position. Zeichnen ist für sie nicht allein eine künstlerische Aktivität, sondern eine geistige Haltung, mit der sie sich in Beziehung zur Welt setzt, im Speziellen zu den Naturwissenschaften. Mit einem geradezu anthropologischen Ansatz analysiert und hinterfragt van Eetvelde, wie diese unser Leben und unsere Vorstellungen prägen.
Catharina van Eetvelde schafft Zeichnungen in allen erdenkbaren Formen: als Spuren, die sie auf Papier zieht; als lineare Aneinanderreihung von Materialien im Raum, aber auch als geisterhafte, „digitale“ Linien, die als Animation auf einem Bildschirm erscheinen und gleich wieder verschwinden. Die oft wie gedruckt wirkenden Zeichnungen auf Papier entstehen von Hand in einem langwierigen Prozess.
Kontrastierend kombiniert van Eetvelde ihre Zeichnungen mit Textfragmenten und Fotografien, aber auch mit dreidimensionalen Objekten und schafft damit ein vielschichtiges Werk, das Fragen nach der Repräsentation von Natur ebenso aufwirft wie solche nach der Produktion von Wissen.