Seit der Weihnacht in Greccio 1223, in der Franz von Assisi die erste Krippe erichtete, erfreuen sich bildliche Darstellungen des "Jesuleins" äußerster Beliebtheit. Bedeutende Bildhauer widmeten sich dem Thema des göttlichen Kindes in unterschiedlichsten Materialien. Aber ebenso selbstverständlich griffen Familienväter gerade in den katholischen Landschaften Süddeutschlands gerne zu entsprechendem Werkzeug, um für die Krippen das Christkind zu schnitzen. In Europa entwickelten sich im Verlauf der Jahrhunderte verschiedene Darstellungstypen, die nicht zuletzt den einzelnen Vorlieben - auch im Bezug auf die Gewandung und den "Aufputz" der Figuren - entsprachen. So entstanden liegende, schlafende, gefatschte, stehende, sitzende und segnende Christkinder.
Die Ausstellung zeigt in mehrerlei Hinsicht einen breiten Querschnitt. Von höfischen Bildhauerplastiken über gewandete Christuskinder, bis hin zu Figuren die dem Bereich der Volkskunst zuzuordnen sind. Darüber hinaus wird der Werkprozess der Entstehung insbesondere der gekleideten Christuskinder eingehend untersucht. So gibt die Ausstellung auch einen kulturhistorischen Ausblick auf die heute in Europa weitgehend zum Erliegen gekommenen Handwerkszweige der Posamentenmacher, Paramentennäher und deren Erzeugnisse.