Vor neunzig Jahren erlebten die Menschen in Deutschland ein finanzielles Horrorjahr: Eine Hyperinflation lässt den Wert der Mark ins Bodenlose fallen und stellt, wie auch viele politische Ereignisse in diesem Jahr, die junge Weimarer Republik auf eine harte Probe. Der Preis der Grundnahrungsmittel übersteigt bald die finanziellen Möglichkeiten der meisten Menschen, auch wenn der Lohn oft täglich ausbezahlt wird, um damit überhaupt noch etwas einkaufen zu können.Hunger und existentielle Not sind für die, die mit dem rasenden Verfall des Geldwertes nicht mithalten können, allgegenwärtig. Erst durch die Einführung der Rentenmark und später der Reichsmark beginnt sich ab November 1923 die wirtschaftliche Lage zu bessern. Die stabile Währung sorgt dafür, dass landwirtschaftliche Produkte auf den Markt kommen und erschwinglich werden. Zahlreiche Künstler, die diese existentiellen Krisen erleben, sehen sich in der Verantwortung, die Gründe und vor allem Folgen der Hyperinflation anzuklagen: Käthe Kollwitz, George Grosz, Max Beckmann, Karl Hubbuch oder auch Ernst Barlach. Die Ausstellung zeigt anhand eigener Objekte des Museums der Brotkultur den Lebensalltag vieler Menschen dieses Krisenjahres vor allem durch den Blick der Künstler.