21.07.2012 - 21.10.2012
In ein finsteres Loch gesperrt, grausam gefoltert, verstümmelt oder gar vor aller Augen hingerichtet, bis ins 18 Jahrhundert hinein finden wir Grausamkeit und Mitleidlosigkeit im Strafvollzug, in einem Maß, das uns heute unverständlich ist und erschaudern lässt. Unter unmenschlichen Qualen der Folter werden Geständnisse eigentlich Unschuldiger erpresst.
Die Sonderausstellung auf Burg Mildenstein „In finsterer Zeit- Marter, Folter und Tortur" widmet sich dem mittelalterlichen Strafrecht und der daraus resultierenden oft grausamen Ahndung von Vergehen.
Insgesamt 30 Nachbildungen von Folterinstrumenten und diverse Schautafeln geben einen Einblick in die Ausübung des Rechts im Mittelalter und der frühen Neuzeit und gehen speziell auch auf Hinrichtungen in Sachsen und Straftaten in und um Leisnig ein.
1504 wird erstmals ein Gefängnis auf Burg Mildenstein erwähnt. Bis 1952 verbüßen hier Verurteilte ihre Strafe hinter Gittern. Die geschichtliche Wandlung des Strafvollzuges auf Burg Mildenstein von der ‹Peinlichen› Strafe hin zur Freiheitsstrafe anhand überlieferter Ereignisse und Objekte ist bereits Anliegen der Dauerausstellung: „Gefangen-Gefoltert-Gerichtet" im Vorderschloss der Burganlage.
Die Sonderausstellung in den Kaplanstuben ergänzt mit speziellen Instrumenten zu Folter und Hinrichtungen die Dauerausstellung im Vorderschloss. Die Ausstellung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit und soll zur kritischen Auseinandersetzung mit diesem Thema anregen.
Historische Quellen belegen die Einrichtung eines Marterkellers auf Burg Mildenstein und das Gefängnis befand sich höchstwahrscheinlich neben der Kapelle. Diese Gewölbe und finsteren Stuben werden in Verbindung mit der Ausstellung für die Besucher erstmalig geöffnet.