01.07.2012 - 01.11.2012
Die zweite Sonderausstellung 2012 im Museum Bruder Klaus Sachseln zeigt unter dem Titel „Menschenmass“ Werke von Jo Achermann, Thomas Birve, Monika Gasser, Pi Ledergerber, Andrea Muheim, Jürg Häusler, Marlise Mumenthaler, Paul Louis Meier und Albert Siegenthaler. Alle Beteiligten schaffen oder schufen Werke im menschlichen Massstab, häufig der eigenen Körpergrösse entsprechend. Dabei sind sowohl figürliche wie gegenstandslose Darstellungen vertreten.
Aus der Museumssammlung stammt der „Eremit“ von Jo Achermann. Das Mass der reduzierten Figur aus sägerohem Fichtenholz ist vom Rock Bruder Klausens abgeleitet, der in der Pfarrkirche Sachseln aufbewahrt wird. Sie lenkt als Wegweiser den Blick nach oben.
Monika Gasser hat Dorothee, der Frau von Niklaus von Flüe ein Kleid aus Japanpapier genäht, das von innen beleuchtet wird. Die vielen Taschen des Kleides sind auf der Innenseite mit Texten von Frauen beschrieben, die ihre Männer verloren haben.
Thomas Birve wird eigens für „Menschenmass“ eine Serie von Arbeiten entwickeln, die im öffentlichen Raum von Sachseln auf die Ausstellung hinweisen und Besucherinnen und Besucher zum Museum leiten. Die reduzierte Formensprache seiner Figuren und ihr menschliches Mass machen sie zu idealen Botschaftern des Museums im Dorf.
Paul L. Meier befasst sich seit Jahrzehnten ausschliesslich mit der menschlichen Figur, ihrer Präsenz im Raum und ihrer Beziehung in Partnerschaft und Gruppe. Charakteristisch sind seine lebensgrossen Figuren aus Gips oder Lehm, die in Beton oder Bronze gegossen werden.
Der Bildhauer Pi Ledergerber ist ein Virtuose im Umgang mit dem Stein. Er geht mit Vorliebe an die Grenzen des Materials, um dessen Qualitäten zum Vorschein zu bringen. Was nach gefügten und addierten Elementen aussieht, ist immer ein Monolith. Seine Stelen haben fast durchwegs Menschenmass.
Marlise Mumenthaler schuf 1996 eine Werkgruppe von lebensgrossen Frauenbildnissen. Die Fotos sind in Farbe auf Stoff kopiert, genäht und auf gepolsterte Rahmen aufgezogen. Die Künstlerin arbeitete mit Spiegelachsen und Drehungen, was den Frauen einen irritierenden und unwirklichen Ausdruck verleiht.
Die Malerin Andrea Muheim widmete sich seit vielen Jahren der Porträtmalerei. Eine Sonderstellung nehmen die sogenannten Ganzkörperporträts ein. Im Gegensatz zu anderen Porträtserien malt sie in Lebensgrösse ausschliesslich sich selbst oder Personen aus ihrem engsten Umfeld, den Partner oder ihr Kind.
Jürg Häusler ist als Plastiker und Gestalter im öffentlichen Raum bekannt. Mit der Konfrontation verschiedener Materialien wie Holz, Eisen, Blei, Gummi, Karton, Acryl- und Ölfarbe, Kreide, Tusche, Wandtafellack, Stempel und mittels verschiedener Guss- und Montagetechniken erreicht der Künstler eine grosse Freiheit und Unmittelbarkeit.
Aus dem Nachlass von Albert Siegenthaler stammt die mehrteilige Installation aus Ulme „Der Tag“ von 1982. Auf der zentralen Achse im Garten des Museums bildet sie eine Torsituation mit der menschlichen Silhouette als Durchgang, mit der vorgesetzten aufrechtstehenden Figur und ihrer bodeneben eingelassenen Entsprechung.