30.08.2007 - 31.01.2008
Die Abteilung Mittelalterliche Kunst im Kestner-Museum Hannover gehört zu den bedeutendsten Sammlungen norddeutscher Kirchenkunst. In ihr vereinigen sich die Sammlung des Hannoverschen Buchdruckers und Senators Friedrich Culemann, Bestände des ehemaligen Welfenmuseums und bedeutende Werke niedersächsischer Kirchenkunst wie der Fischbecker Kopf, der 1903 erworben werden konnte.
Zum ersten Mal nach den Renovierungsarbeiten ist ein großer Teil der mittelalterlichen Bestände in der Sonderausstellung „Das Mittelalter im Kestner-Museum neu gesehen” nach neuen Schwerpunkten geordnet und präsentiert. Nach Jahren sind Teile der herausragenden Textilsammlung sowie ausgewählte Objekte der Buchmalerei für die Museumsbesucher wieder zugänglich.
Die kostbaren Gewebe und Stickereien wurden für die Ausstellung restauriert und neu montiert. Der Ostflügel ist durch Verdunkelungen und spezielle Vitrinen für die lichtempfindlichen Objekte eingerichtet worden.
Die Präsentation ist neben der „klassischen“ Aufstellung nach Materialgruppen Elfenbein, Email oder Bronze vor allem mit inhaltlichen Schwerpunkten besetzt.
Kern dieser Aufstellung ist der Reliquienschatz der Goldenen Tafel aus St. Michaelis zu Lüneburg. Seine Rekonstruktion und seine wechselvolle Geschichte sind für den Museumsbesucher medial aufgearbeitet. Zugleich sind sowohl die beiden bedeutenden Handschriften des Schatzes als auch hochrangige Gewebefragmente ausgestellt.
Ein weiterer Bereich ist der Kunst aus niedersächsischen Kirchen gewidmet. In ihm sind Teile des Kirchenschatzes der Hannoverschen Marktkirche und verschiedener Osnabrücker Kirchen zu sehen.