12.08.2010 - 28.11.2010
Der österreichische Besteckhersteller Amboss ist noch immer ein Geheimtipp unter Sammlern und Händlern. Obwohl die Firma auf eine seit 1769 in der Steiermark bestehende Werkstatt zurückging, erlangte sie erst in den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg internationale Bedeutung. Damals traf die Firmenleitung eine mutige Entscheidung: Mit Hilfe etablierter, bekannter und junger, aber auch noch unbekannter Designer sollte ein modernes Sortiment geschaffen werden, mit dem man auch international bestehen konnte.
Neben Klassikern der österreichischen Design-Szene wie Oswald Haerdtl (langjähriger Mitarbeiter von Josef Hoffmann und den Wiener Werkstätten) und Carl Auböck I. (Schüler von Johannes Itten am Bauhaus) kamen junge Designer hinzu, wie etwa der ungarisch-österreichische Maler und Bildhauer Janos Megyik, Dominic von Habsburg-Lothringen und im Besonderen der Grazer Architekt Helmut Alder. Sie alle prägten mit ihren Entwürfen für Jahrzehnte das Bild der Firma.
Amboss nahm an internationalen Ausstellungen teil, gewann zahlreiche Design-Preise und exportierte erfolgreich in über 60 Länder. In den 1960erJahren begann eine intensive Zusammenarbeit mit dem deutschen Rosenthal-Konzern, die schließlich zur vollständigen Übernahme von Amboss führte. Umstrukturierungen bei Rosenthal führten in den 1970er Jahren dann wieder zur Trennung beider Firmen. Amboss versuchte noch einige Jahre auf eigenen Füßen zu stehen, musste aber Anfang der 1990er Jahre schließen.
In einer umfassenden Ausstellung werden die Bestecke von Amboss präsentiert, dazu weitere Produkte der Firma aus dem Küchen- und Bar-Bereich. Es gibt eine Fülle markanter, den Geist der 1950er bis 1970er repräsentierender Besteckmuster zu entdecken und – ein neues Sammelgebiet.