16.03.2012 - 28.05.2012
Per Kirkeby (*1938), bestens bekannt als Maler, hat ein weitverzweigtes Werk geschaffen, das u.a. Collagen, Cartoons, Monotypien, Radierungen, Plakate, Wandmalerei, Skulpturen und Bücher umfasst. Dieser höchst produktiven, wenn auch weniger im Fokus stehenden Seite des Künstlers spürt das MKM in seiner großen Frühjahrsausstellung nach - und würdigt natürlich auch umfassend den Maler Kirkeby, retrospektiv und mit ganz neuen Arbeiten.
Das Werk des gebürtigen Dänen Kirkeby, der lange in Deutschland gelebt und an der Kunstakademie in Karlsruhe (1978-88) und an der Frankfurter Städelschule (1989-2000) unterrichtet hat, überrascht durch seine Vielgestaltigkeit und unerwarteten Wendungen. Dies entspricht den breit gefächerten Interessen des Künstlers, der zuerst ein Geologiestudium absolviert, ehe er sich in den frühen 60er Jahren endgültig für eine Laufbahn zugunsten der Kunst entscheidet. Sein Ausgangspunkt ist denn auch die Beobachtung von Formen in der Natur, die er - erdschichtengleich sich überlagernd - in künstlerische Strukturen übersetzt. Wie lässt sich eine Beobachtung festhalten? Wie die Wahrnehmung künstlerisch überschreiten? "Die Welt", so Kirkeby, "ist Material, aus dem man Kunst macht, vermittels eines kunsthistorischen ProzessesÂ…eines Prozesses, der sich im tiefsten Inneren nicht kontrollieren lässt."
Per Kirkeby blickt auf eine umfangreiche internationale Ausstellungskarriere zurück. Wiederholt hat er an der documenta in Kassel, an der Biennale von Venedig sowie an der Biennale von São Paulo teilgenommen. Seine Werke befinden sich u.a. in den Sammlungen der Londoner Tate Gallery, des New Yorker Metropolitan Museum oder des Centre Pompidou in Paris. Auch in der Sammlung Ströher im MKM ist ein Kirkeby-Raum mit Gemälden der 80er/90er Jahre zu sehen.