27.02.2011 - 27.03.2011
Ernst Gassenmeier war eigentlich Chemiker bei der BASF, aber er machte seit 1940 eine künstlerische Ausbildung bei dem Mannheimer Maler Hans Dochow und seit 1948 bei Rudi Baerwind. Er war Mitglied der Künstlergruppe "Mannheimer Quadrat" und auch der Pfälzischen Sezession.
Da die Ludwigshöhe mit der Max Slevogt-Galerie Mitglied des Oberrheinischen Museumspasses ist, einem dreinationalen Museumsverband, der von Basel über Straßburg bis nach Mannheim reicht, nimmt die Max Slevogt-Galerie erstmals die Gelegenheit wahr, einen Künstler, dessen Leben sich in diesem regionalen Raum vollzog, auszustellen.
Gassenmeier war am 14. März 1913 als jüngstes von elf Geschwistern in Burgfelden im Elsaß geboren worden, wurde dort mit seiner Familie 1919 ausgewiesen, lebte in Weil am Rhein und in Lörrach und studierte später in Basel Chemie. 1938 promovierte er dort. Seit 1939 arbeitete er in der BASF in Ludwigshafen, musste aber ab 1942 Kriegsdienst leisten. Nach seiner Rückkehr 1944 begann er zu malen. Am 5. April 1952 fuhr er mit seinem Motorrad nach Kaiserslautern, zur Ausstellungseröffnung seines Freundes Rudolf Scharpf. Kurz vor der Einfahrt in Kaiserslautern verunglückte er tödlich.
Gassenmeiers Werk ist über die Jahrzehnte hinweg etwas untergegangen, die Pfälzische Sezession zeigte 1952 Werke von ihm, seine Künstlergruppe "Mannheimer Quadrat" veranstaltete, ebenso wie der Heidelberger Kunstverein, noch 1952 eine Gedächtnisausstellung für ihn. Vor dem 60. Todestag des nur 39 Jahre alt gewordenen Chemikers soll nun an das künstlerische Werk dieses einstmals so vielversprechenden Talentes aus der Region "Oberrhein" erinnert werden.
Sein Werk, das typisch für die Nachhol- und Aufbruchstimmung in der deutschen Kunst der 50er Jahre ist, verarbeitete vor allem die Entdeckungen des Kubismus und der Abstraktion, ohne dabei die Figürlichkeit gänzlich aus dem Auge zu verlieren.