09.05.2009 - 28.06.2009
Als Pionier der Landart, der Performance, der Video- und der Konzeptkunst zählt Dennis Oppenheim (*1938) bis heute zu den wichtigsten US-amerikanischen Künstlern. Getrieben von einem unermüdlichen Forschungs- und Schaffensdrang überschreitet er mit seinem vielfältigen Œuvre stets aufs Neue die bestehenden Grenzen in der Kunst. Die Ausstellung im MARTa Herford zeigt neben ausgewählten frühen Arbeiten des Künstlers Zeichnungen und Modelle utopischer Architekturinterventionen sowie eindrückliche Skulpturenlandschaften aus den vergangenen Jahren.
Mit seinen architekturbezogenen Installationen bezieht Oppenheim Elemente einer vorgefundenen Realität in seine Arbeit ein, die er im Kontext der Ausstellung variiert und reflektiert. Indem sich der Betrachter durch diese utopischen, irritierenden Raumkonzepte bewegt, wird er dazu angehalten sich zu positionieren, und seine Rolle wandelt sich vom passiven Betrachter zum Akteur.
Der italienische Künstler Paolo Chiasera (*1978) zählt zu einer jüngeren Generation der Konzeptkunst. Er bedient sich zwar einer anderen Formensprache, spielt in der Ausstellung aber – ähnlich wie Oppenheim – mit der Beziehung zwischen Innen- und Außenraum. Durch kulissenähnliche Installationen schafft der Künstler im Marta begehbare Landschaften als Orte einer neuartigen Raumerfahrung. Die Arbeiten knüpfen an den letzten Arbeitszyklus des Künstlers an, in dem er sich mit den Malern Vincent Van Gogh, Cornelius Escher und Pieter Brueghel auseinandersetzt.
Chiasera konstruiert eine imaginäre Beziehung zwischen den drei Künstlerfiguren und rückt damit den fiktionalen, mythischen Charakter dieser Persönlichkeiten in den Fokus. Indem er nun den Betrachter einlädt sich wie ein Plein-Air-Maler selbst in die Landschaft zu begeben, entlarvt er nicht nur die Inszenierung von Persönlichkeiten, sondern auch ihr konstruiertes Verhältnis zur Natur.