Linie. Sie kommt in allen Dingen der Welt vor, die entstehen, wachsen, sich entwickeln und verschwinden sowie eine Spur hinterlassen. Sie ist überall, sowohl im Berg als auch im Wasser; im Licht und in den Gesichtszügen der Menschen; im Gebäude und im Gegenstand.
Die Linien der Welt sind aber nicht selbständig. Sie schreiben allem Existierenden das optische Attribut zu.
Meine Linie soll nicht mehr als Attribut dienen, sondern vollkommen selbständig existieren. Sie soll ein spezifisches Wesen mit eigenem Begriff und eigener Identität sein. Ich stelle die Linie selbst dar, anstatt Wellen, Licht, Gesichtszüge oder Fluchtlinien nachzumalen.
Meine Objekte aus Linien sind rein optisch. Sie existieren lediglich in meiner optischen Welt, innerhalb meines Bildraums. Sie sind Illusion. Scheinbar widersprüchlich sind sie zugleich auf der Bildoberfläche als gemalte Linien real vorhanden. Aber gerade im Spannungsfeld zwischen rein optischer Illusion und realem Wesen begegne ich immer wieder den spezifischen Objekten; den Linien, die für sich selbst sprechen. (Young-La Park)
Young-La Park lebt und arbeitet in Los Angeles.