Die Ausstellung führt drei künstlerische Positionen zusammen, die sich auf medial sehr unterschiedliche Weise mit aktuellen Fragen der Natur- und Lebenswissenschaften auseinandersetzen und innovative Bildformen entwickeln.
Ulysses Belz (Bad Arolsen) nähert sich mit „Metakognitiver Malerei” dem Problem der Visualisierbarkeit mentaler Prozesse. Als nichtmaterialisierbar angesehene geistige Abläufe werden auf neuronaler und molekularer Ebene definierbar. Über wissenschaftliche Erkenntnisse der Bewusstseins- und Hirnforschung erfährt Malerei eine neue gesellschaftliche und ästhetische Positionierung.
Ingrid Hermentin (Marburg) lotet mit ihren computergenerierten „Synthetischen Bildern“ an der Schnittstelle einer philosophisch fundierten Kunstpraxis und einer biogenetischen Forschung jene Terrains aus, die sich als aktuelle weltanschauliche Arenen darbieten. Ihre „Transkriptionen“ kommentieren kritisch die Problemfelder der Synthetischen Biologie.
Norbert Pümpel (Götzis, A) gründet seine neuesten Arbeiten auf Überlegungen zum Bose-Einstein-Kondensat: zu den unorthodoxen Verhaltensmustern, die Materie im ultrakalten Zustand aufweist. Die „Kondensate“ beschreiben quantenmechanische Zustände, in denen räumliche Strukturen ein liquides, wellendynamisches Bild der Welt zeichnen.