Ziegelherstellung – das ist monotone Industriearbeit. Dass diese Arbeit auch Künstler zu Gemälden und Skulpturen und Dichter zu Texten inspiriert hat, wissen die wenigsten. Die Ausstellung beweist, wie vielfältig die künstlerische Beschäftigung mit dem Thema war und ist.
Die Herstellung von Ziegeln gehört zu den ältesten und grundlegenden Fähigkeiten der Kulturvölker und unterlag seit Mitte des 19. Jh. einem radikalen Wandel – von der personalintensiven, kräftezehrenden Hand- zur vollautomatisierten Fabrikarbeit.
Neben rund 100 Objekten aus fünf Jahrhunderten der Kunstbereiche Malerei, Druckgrafik und Skulptur präsentiert die Ausstellung auch Arbeiterlyrik des lippischen Zieglerdichters Friedrich Wienke. Im Rahmen der Schau werden außerdem Exponate aus dem umfangreichen Sammlungsbestand des LWL-Industriemuseums, insbesondere aus den Grafik- und Feierabendziegelsammlungen zu sehen sein.
Die aus Industrieziegeln hergestellten, zum Teil großformatigen Skulpturen des 2014 verstorbenen Bildhauers und Malers Herbert Grützner stammen alle aus Privatbesitz. Mit dem Werk Grützners und weiteren Exponaten aus der Ausstellung haben sich auch Schülerinnen und Schüler aus der Region und aus Partnerschulen des LWL-Industriemuseums beschäftigt. Ihre Arbeiten sind ebenfalls in der Ausstellung zu sehen und ergänzen die vorhandenen Exponate um neue Perspektiven.