Foto: LWL-Industriemuseum Zeche Zollern in Dortmund
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LWL-Industriemuseum - Zeche Zollern

Foto: LWL-Industriemuseum Zeche Zollern in Dortmund
Foto: LWL-Industriemuseum Zeche Zollern in Dortmund
Foto: LWL-Industriemuseum Zeche Zollern in Dortmund
Foto: LWL-Industriemuseum Zeche Zollern in Dortmund

Grubenweg 5
44388 Dortmund
Tel.: 0231 6961111
Homepage

Öffnungszeiten:

Di-So 10.00-18.00 Uhr

Erich Grisar - Ruhrgebietsfotografien 1928-1933

24.02.2017 - 08.10.2017

Schwarz-Weiß-Fotografien von Erich Grisar aus dem Revier der späten 1920er und frühen 1930er Jahre zeigt das LWL-Industriemuseum Zeche Zollern in seiner aktuellen Ausstellung. Ergänzt wird die Ausstellung durch Bilder anderer zeitgenössischer Fotografen und Arbeiten von Schülern aus der Dortmunder Nordstadt, die sich mit Fotoapparat, Kamera und Mikrophon zu Orten und Menschen ihres Stadtbezirks begaben.

Die Aufnahmen des Dortmunder Schriftstellers und Fotografen Erich Grisar (1898-1955) entstanden überwiegend in seiner Heimatstadt. Sie zeigen den städtischen Alltag, die harte körperliche Arbeit und Siedlungen mit den mächtigen Industrieanlagen im Hintergrund. Grisar hat gezielt Themen aus dem Arbeitermilieu fotografiert, zu denen er zeitlebens auch schriftstellerisch gearbeitet hat.
Er zeigt Milieus, in denen er groß geworden ist und zu denen er profunde Kenntnisse besaß. Grisar stammte aus proletarischem Hause, war Sozialdemokrat und Guttempler. In der Endphase der Weimarer Republik fotografierte und verfasste er als Autodidakt Sozialreportagen, die in der Tagespresse oder in Zeitungen des linken Spektrums veröffentlicht wurden. Er wollte als Schriftsteller zwischen den Klassen vermitteln, auch als Fotograf konnte er dieses Anliegen weiter verwirklichen.

Die Schau ist Ergebnis eines Kooperationsprojektes von Ruhr Museum, LWL-Industriemuseum, LWL-Literaturkommission, Fritz-Hüser-Institut, Stiftung Geschichte des Ruhrgebietes und Stadtarchiv Dortmund. Dort lagert der umfangreiche fotografische Nachlass von Erich Grisar – insgesamt mehr als 4200 Negative und Glasplatten, wovon 1500 im Ruhrgebiet entstanden sind. Für das Gemeinschaftsprojekt wurde dieser Bestand erstmalig ausgewertet.
Für die Ausstellung wurde eine Auswahl von knapp 200 Fotografien getroffen, die unter den Überschriften „Städtisches Leben“, „Kindheit“ sowie „Arbeit und Alltag im industriellen Ballungsraum“ präsentiert werden.

Parallel zu den Ruhrgebietsfotografien Erich Grisars zeigt ein ergänzender Ausstellungsbereich, wie andere zeitgenössische Fotografen, darunter Heinrich Hauser, Heinrich Zille und August Sander, das Arbeitermilieu gesehen haben. Die Beispiele machen deutlich, wie sich der Tiefenblick Grisars ins Milieu von dem der anderen Fotografen, die großenteils aus anderen deutschen Regionen und bürgerlichen Milieus stammten, unterscheidet. Grisar kannte die Härten und Eigenheiten des Lebens im Ruhrgebiet aus erster Hand.

Zu sehen sind außerdem Arbeiten von 150 Kindern und Jugendlichen aus vier Schulen der Dortmunder Nordstadt (Kielhornschule, Gertrud-Bäumer-Realschule, Anne-Frank-Gesamtschule und Rheinisch-Westfälische Realschule). Sie haben sich gemeinsam mit Museumspädagogin Annette Kritzler über mehrere Wochen mit der Welt der 1920er Jahre auseinandergesetzt, um anschließend mit Fotoapparat, Kamera und Mikrophon Orte und Menschen ihres Stadtbezirks zu porträtieren. Mit ihren Bildern und Videointerviews präsentieren sie unter dem Titel "Durch Grisars Brille - Die Dortmunder Nordstadt heute" ein ganz persönliches Bild ihrer Lebenswelt.

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