Milan Grygar (geb. 1926) gilt als einer der profiliertesten Avantgardekünstler der Tschechischen Republik. Bereits 1965 entstehen seine sog. "akustischen Zeichnungen", in denen er beim Akt des Zeichnens den Ton des Stiftes / des Pinsels auf dem Papier aufzeichnet. Zeichnung und Performance erschließen den künstlerischen Akt und erweitern die Definition des Zeichnens hinsichtlich Klang, Raum und Zeit. In nachfolgenden Aktionen kommen auch Zufall und Unbewusstes mit in seine Konzeption. Ausgehend von der Fluxus-Bewegung ist sein Werk von hoher ästhetischer Stringenz.
John Cage (1912-1992) gilt zu Recht als einer der herausragendsten Komponisten des 20. Jahrhunderts. Berühmt für seine der Stille gewidmeten Komposition 4#33 von 1952, hat er Zeit seines Lebens mit vielen Künstlern unterschiedlichster Disziplinen zusammen gearbeitet. Der bedeutendste war der Choreograph Merce Cunningham, Marcel Duchamps und der Maler Mark Tobey. Bereits in den Mittsechzigern beginnt Cage mit Malen und Zeichnen. Die Ausstellung versammelt Werke beider unter dem Gesichtspunkt der Gleichzeitigkeit ihrer experimentellen Zeichnungen, der Erschließung von Geräuschen (alltägliche Akustik) in ihrer Malerei sowie ihre Vorstellungen von Zufall und Konzept. Zugleich öffnet sie den Blick auf die neuesten Werke von Milan Grygar. Mit Unterstützung der Galerie Zdenek Sklenar, Prag (für Milan Grygar).