31.03.2012 - 08.07.2012
Horst Peter Meyer malt, zeichnet, radiert und schreibt. Alles gehört zusammen und viele seiner bildnerischen Äußerungen entstanden in direkter Auseinandersetzung mit den Werken jener, die ihm wichtig sind.
Die Ausstellung zeigt vor allem neuere Arbeiten aus allen Schaffensbereichen. Die Auswahl der Bilder wird von einigen Künstlerbüchern, in denen sich Meyer auch als Autor äußert, begleitet.
Horst Peter Meyer gehört zum Kreis jener Künstler, die sich mit großem Selbstverständnis immer wieder druckgrafisch äußern. Egal ob geritzt oder geätzt, gleichen seine druckgrafischen Werke nervösen Netzwerken, die sich gelegentlich figurativ konzentrieren. Nirgendwo sonst wird die Figur als Träger eines immanenten Bedeutungsgeflechtes stärker herausgearbeitet als bei diesen Bildern und spätestens hier wird deutlich: Es geht um die Beziehung des Einzelnen zum Raum seiner Existenz. Insofern ist Meyers Kunst stets reflektiv politisch, auch wenn die Politik darin keine Rolle spielt. Weite gefasst, beschreibt dieses Verhältnis nicht nur eine kulturelle Grundsituation sondern den Zustand der Kultur überhaupt. Das erinnert an den oft geführten Diskurs über die Beziehung zwischen Bild und Wirklichkeit; neu und immer wieder nach Klärung verlangend ist vor allem die künstlerische Positionierung dazu. Meyer gehört zu jenen, die sich dieser schwierigen Aufgabe stets aufs Neue stellen.
Neben der Malerei und der Druckgrafik wirken die oft in schwarzer Tusche ausgeführten Zeichnungen rätselhafter und abstrakter. Man sieht Gebilde die sich zu komplexen Landschaften verbinden und einer Architektur gleichen, die zugleich motivisches Gerüst und Metapher ist. Erst Sehen beseelt die Blätter wieder, nachdem der Künstler sie an sein Publikum weitergereicht hat. Die Zeichnungen stehen irgendwo zwischen den farbigen Expressionen der Malerei und dem linearen Duktus der Radierungen und präzisieren die Herkunft vieler figuraler Einfälle im Werk des Künstlers. Es sind eigenständige Werke, die oftmals in Folgen entstehen.