Max Liebermann (1847-1935) gehörte zu den wichtigsten Malern seiner Epoche. Er war darüber hinaus auch einer der bedeutendsten Berliner Kunstsammler. Die Wände in seinem Haus am Pariser Platz hingen voller Gemälde und Zeichnungen der unterschiedlichsten Künstler. Auch in seinem Sommerhaus am Wannsee umgab er sich mit Kunst, darunter Werke französischer Impressionisten wie beispielsweise Édouard Manet, Claude Monet oder Edgar Degas. Weitere Sammlungsschwerpunkte waren alte niederländische Meister, u. a. Rembrandt und Frans Hals, sowie die Berliner Malerei des 19. Jahrhunderts. Besonders schätzte Liebermann Adolph von Menzel, von dem er über 50 Skizzen, Zeichnungen und Ölstudien besaß, sowie Honoré Daumier, der mit mehr als 3.000 Graphiken in seiner Sammlung vertreten war. Die einzigartige Sammlung spiegelte die wechselnden Vorlieben des Künstlers und war ihm eine wichtige Inspirationsquelle.
Die Sonderausstellung rekonstruiert anhand neuester Forschung den Aufbau und die Geschichte der Liebermann-Sammlung und deren Schicksal nach 1933. Erstmals werden ausgewählte Werke der einstigen Liebermann-Sammlung wieder am historischen Ort vereint sein. Der ehemalige räumliche Kontext und die ursprüngliche Sammlungspräsentation werden dabei durch großformatige Fotoreproduktionen erlebbar und nachvollziehbar gemacht. Ergänzt werden die Kunstwerke durch Fotos und Dokumente, die am Beispiel der Familie Liebermann den Glanz und die Zerschlagung jüdischer Privatsammlungen in der Zeit zwischen 1900 und 1945 veranschaulichen.