Kunst ist Emanzipation. Das gilt besonders für die Künstlerinnen, die sich gegen Ende des 19. Jahrhunderts der Malerei zuwandten. Zu diesem Zeitpunkt gab es in Deutschland noch keine Kunstakademie, die Frauen zum Studium zuließ. Trotz dieser Schwierigkeiten gelang es immer mehr Frauen im männlich geprägten Kunstbetrieb Fuß zu fassen. Die Berliner Secession, gegründet 1899, war die erste große Künstlervereinigung, bei der weibliche Mitglieder von Anfang an mit dazugehörten.
Mit der Ausstellung „Frauen der Secession II“ setzt die Liebermann-Villa die 2012 begonnene Präsentation von Künstlerinnen der Berliner Secession fort und stellt nun eine zweite Gruppe von Frauen vor, die Berlin als Plattform für eine eigenständige Kunst nutzten: Julie Wolfthorn, Charlotte Berend-Corinth, Maria Slavona und Augusta von Zitzewitz. Die Ausstellung zeigt die wichtigsten Themen ihres Schaffens und dokumentiert die künstlerische Praxis von Frauen als frühes Beispiel ihrer Emanzipation von gesellschaftlichen Konventionen.