Der Künstler Joachim von Sandrart (1606-1688) war nicht nur einer der erfolgreichsten deutschen Maler des 17. Jahrhunderts. Seine Teutsche Academie gehört zu den bedeutendsten Texten der barocken Kunstliteratur. Vielfältige Themen werden in den drei 1675 bis 1680 in Nürnberg erschienenen Bänden behandelt: Sie reichen von Abhandlungen zu den drei Kunstgattungen über Biographien antiker und moderner Künstler und Ausführungen zu Kunstsammlungen des 17. Jahrhunderts bis hin zu Passagen über antike Mythologie und Ikonographie.
Sandrarts ‚papierne Akademie' zeugt von einer großen Wertschätzung für die Kunst der Antike, die vornehmlich auf einem Romaufenthalt des Malers basiert. Sichtbar wird die Bedeutung, die der Autor dem antiken Erbe beimaß, in den Kupfertafeln mit den hervorragenden Beispielen antiker Architektur und Skulptur. Die Künstlerbiographien bilden das Herzstück der Prachtbände und sind bis heute eine der wichtigsten Quellen für das barocke Kunstschaffen in Deutschland. Die Ausstellung nimmt die vielfältigen Einflüsse und Vorläufer für Sandrarts Teutsche Academie in den Blick und zeichnet den facettenreichen Lebensweg ihres Autors nach.