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In der Ausstellung sieht man, wie Bilder in Bücher gelangen. An den Wänden hängen Einzelblattzeichnungen, die vorerst nur als Zeichnungen geplant waren. In weiterer Folge – oder durch andere Arbeitsprozesse – ist es möglich, diese Zeichnungen als Grundlage und Ausgangspunkt für ein Buch einzusetzen. Dabei kann sich die Ursprungsform der Zeichnung vollkommen verändern, weil sie erst so für das Buch brauchbar wird. Denn es gilt, dass Bücher keine Additionen zeichnerischer Einzelblätter sein können, sondern nur in ihrer Transformation werden sie zum Bestandteil eines Künstlerbuches. Emil Siemeister beschreibt dies für seine Arbeiten so:
„Im Ablauf des Blätterns kommt in das Buch Bewegung rein, ich sage Luft und Raum, und es gibt dabei einen konkreten Anfang und ein konkretes Ende, lediglich visuell, ohne dass das Buch einen Text illustriert. Es braucht eine Idee vom Anfang zum Ende, von Öffnen und Schließen. Das Buch ist im traditionellen Sinne schließlich ein Objekt in Papier und Karton, sofern man die digitale Fertigung hier außer Betracht lässt. Einerseits ist ein kalkuliertes Konzept als Vorbereitung für die Herstellung vonnöten, andererseits spielt der Zufall in diesem Prozess eine große Rolle. Das Unvorhergesehene nimmt Gestalt an!“
Die Ausstellung gibt Einblicke in dieses Zufallsgeschehen, dem zugleich eine Methode zugrunde liegt. Sie wirft die Frage nach dem Verhältnis von Original und Reproduktion im Buch auf und thematisiert die Techniken der materiellen Umsetzung, bei der im Buch eine neue Originalität zustande kommt, die durch die Technik jenseits des Scheines eine neue Wirklichkeit konstituiert.