11.09.2010 - 14.11.2010
Ein Buch, eine Ausstellung und ein Kunst-Picknick beleuchten im Spätsommer 2010 die prominent im Dresdner Stadtteil Blasewitz gelegene Villa Marie. Das Haus am Blauen Wunder wurde in den 1980iger Jahren zu einem weit über das Elbtal hinaus bekannten Kunst-Ort. In der hauseigenen »Galerie fotogen« fanden vor und nach dem staatlichen Verbot regelmäßig Ausstellungen statt, die wie auch zahlreiche Feste einen offenen, experimentierfreudigen und meist sehr körperorientierten Kunstbegriff vertraten.
Die damalige Galeristin Claudia »Wanda« Reichardt erzählt ihrem Buch »Die Galerie bleibt während der Öffnungszeit geschlossen« über das Leben und Arbeiten in der Villa Marie. Eine von der Buchautorin kuratierte Ausstellung im Dresdner Leonhardi-Museum mit dem Titel »Moosrose 37« zeigt Fotografien, filmische Aufzeichnungen sowie Textdokumente aus dieser Zeit, erweitert durch aktuelle Arbeiten wichtiger Künstler, die der »Galerie fotogen« und dem Haus in den 1980er-Jahren verbunden waren. Beteiligt sind Rainer Görß, Werner Lieberknecht, Konrad Maass, Götz Schlötke, Detlef Schweiger, Holger Stark und Franz Zadnicek
Im Garten der Villa Marie findet schließlich der dritte Teil statt, der ganz heutig dem experimentellen Gedankengut der achtziger Jahre folgt. Frühere Marie-Bewohner, damals im Haus aktive Künstler und Sympathisanten treffen auf neue Liebhaber der seit 1994 im Haus ansässigen und von Prominenten wie Alfred Biolek oder Georg Baselitz geschätzten »Restaurant-Bar Villa Marie«.