Die Ausstellung zeigt Arbeiten des Berliner Fotografen Harald Hauswald, darunter eine Auswahl jener legendären schwarzweiß Ansichten aus dem Innenleben der DDR, für die er bekannt ist, weiterhin fotografische Dokumente seiner langjährigen Beschäftigung mit dem Thema „Elbe“ sowie Farbfotografien wie sie erst kürzlich im Band „Ferner Osten – Die letzten Jahre der DDR“ beim Verlag Lehmstedt erstmals publiziert wurden.
„Harald Hauswald erwarb Ruhm als Chronist des Niedergangs der DDR, er zeigte was war, gebrochen durch sein Temperament: Einfühlung, Sinn für Komik, umtriebiges Wesen. (...) Mit sarkastischer Sensibilität fing er bildkräftige Kollisionen von Anspruch und Wirklichkeit des SED-Staates ein, er blickte in Risse und Klüfte der Gesellschaft, oft zeigte er Schattengeschöpfe des Lebens. (...) Hauswalds Motive waren in der ganzen DDR zu sehen: als Alltagskulisse. Hauswalds Fotos sah man nicht. Keine Zeitung druckte sie. Er war verboten. Gesetzwidrigerweise hatte er für westdeutsche Journale – „Stern“, „Geo“ – gearbeitet und somit seine Arbeitskraft in den Dienst des Klassenfeindes gestellt.“ (Christoph Dieckmann in „Ferner Osten“)
Der 1956 in Radebeul bei Dresden geborene Harald Hauswald kam nach der Ausbildung zum Fotografen 1977 nach Berlin. Er arbeitete in verschiedenen Jobs und ab 1981 als Fotograf für die evangelische Stephanus-Stiftung. Seine Aufnahmen vom DDR-Alltag entstanden alle im Eigenauftrag, ab 1986 auch für westliche Medien wie Stern und Geo. 1990 gehörte er zu den Gründern der Agentur Ostkreuz. 1997 erhielt er das Bundesverdienstkreuz.