In der internationalen Fotografieszene ist Mädler ein Begriff, hierzulande ist der Mann aus Leipzig mit seiner poetisch-konzeptuellen Bildsprache immer noch fast ein Geheimtipp. Vielleicht liegt es daran, dass Mädler weniger an der unverstellten Vorderseite der Realität interessiert ist, als an dem was dahinter liegen mag. Über den Bildern, die er seit rund 20 Jahren schafft, liegt ein Filter – nicht im technischen, sondern im erkenntnistheoretischen Sinne. Als Angebot einer Reflexion darüber, was Fotografie ist.
»In der Retrospektive werden Schwerpunkte deutlich, die immer auch mit Themen oder Herangehensweisen bedingenden Lebensumständen zu tun haben. Für Frank Mädler könnten Städte wie Leipzig, Madrid, Toronto oder Cuenca genannt werden, doch letztlich sind diese biografischen Verortungen irrelevant: Alles könnte auch woanders passieren oder stattgefunden haben. Vielmehr geht es für ihn darum, die Zufälle des Hier- oder Dortseins zu nutzen, im Zusammenspiel von Vorgefundenem und daraus Entwickeltem.« Dr. Agnes Matthias
Das Leonhardi-Museum gibt mit der ersten Museumsausstellung Mädlers in Deutschland einen Überblick über dessen Schaffen. Zu sehen sind rund 50 Fotografien aus den letzten 20 Jahren. Ausstellung und Katalog wurden gefördert durch die Kulturstiftung des Freistaates Sachsen.
Frank Mädler wurde 1963 in Torgelow geboren. Er studierte an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig und beendete hier im Jahr 2000 nach zwei einjährigen Ausflügen an die Facultad de Bellas Artes de la Universidad Complutense de Madrid und an die Universidad Castilla-La Mancha in Cuenca seine akademische Ausbildung als Meisterschüler von Astrid Klein. Mehre Stipendien führten ihn wieder nach Spanien und an die Villa Massimo in Rom. Mädler lebt und arbeitet in Leipzig