Frank Maasdorfs Materialien sind vor allem das Holz und der Stein. Der Kopf, die menschliche Gestalt und die Säulenform, die aber immer auch einen naturhaften, von der Figur kommenden Ausgangspunkt hat, sind zentrale Themen seines künstlerischen Schaffens. Dabei fragt Maasdorf nicht zuerst nach dem Motiv, sondern er untersucht das Holz oder den Stein daraufhin, was jeweils in ihnen steckt, was daraus entstehen könnte.
»Frank Maasdorf repräsentiert eine in gleicher Weise unangepasste wie unabhängige Position in der figürlichen Plastik der Gegenwart. Die Anregungen, die er aufnahm, gehen über das Erlernte weit hinaus. Sie speisen sich aus Welt- und Kunsterfahrung, aus den Bildungen der Skulptur der klassischen Moderne ebenso wie aus steinzeitlichen Überlieferungen, aus der Musikalität heimatlicher barocker Sandsteinskulptur wie der vergröberten Formensprache des Expressionismus, der maßvollen Vollkommenheit antiker Skulptur ebenso wie der strengen Andacht romanischer Figuren oder der Rätselhaftigkeit asiatischer oder indianischer Bildwerke.« SIGRID WALTHER
Das Leonhardi-Museum Dresden zeigt eine Maasdorf-Retrospektive mit 19 Steinskulpturen, 14 Holzskulpturen und 8 Bronzen.
Frank Maasdorf wurde am 29. Juni 1950 in Dresden geboren. 1970 fand in Maasdorfs Atelier in Dresden-Briesnitz die erste Standart-Ausstellung mit dem Titel »Erster Standart-Raum« statt, an der außer Maasdorf auch A. R. Penck und einige andere Künstler beteiligt waren. Von 1972 bis 1977 studierte Maasdorf an der Dresdner Kunsthochschule, 1977 Diplom bei Gerd Jäger. Seit 1977 lebt er als freischaffender Künstler in Dresden. Seine Werke befinden u.a. sich in der Berliner Nationalgalerie, in der Dresdner Skulpturensammlung, in der Städtischen Kunstsammlung Chemnitz, in der Galerie Moritzburg Halle und der Kunstsammlung Mannheim.