17.05.2009 - 05.07.2009
Italienische Gemälde des 16. bis 18. Jahrhunderts bilden selbst in großen deutschen Museen stets den kleineren Teil der Sammlung. Im Unterschied zu vielen niederländischen Kollegen arbeiteten die Künstler südlich der Alpen lieber für bestimmte, möglichst fürstliche Auftraggeber, als für den freien Markt.
Als im 19. Jahrhundert die ersten öffentlichen Museen gegründet wurden, waren die begehrten Bilder aus Venedig, Bologna, Rom und Neapel in festen Händen – in Deutschland hatten meist nur königliche Sammler wie die Hohenzollern oder Ludwig I. von Bayern die finanziellen Mittel, zuzugreifen, wenn eine der verarmten adligen Familien in Rom oder Florenz ihren Guido Reni oder Caravaggio verkaufen mussten.
Unabhängig von den Launen des Kunstmarkts war auch nördlich der Alpen die italienische Kunst lange Zeit vorbildliches Studienobjekt für junge deutsche Maler. Der Kunsthändler Georg Martin von Metzler (1785 – 1841) vermochte den Wünschen seiner Kundschaft nach alten Italienern entgegen zu kommen und hatte neben altdeutscher und niederländischer Malerei auch diese im Programm.
Er kaufte in Deutschland, England und Italien ein, agierte u.a. in Baden-Baden, Karlsruhe, Wiesbaden und Frankfurt. Die Stadt Mainz setzte er schließlich zum Erben seiner Kunstschätze ein und so besitzt das heutige Landesmuseum Mainz einen bemerkenswerten Bestand an Malerei des italienischen Barock.
Für das italienische Ambiente von Schloss Villa Ludwigshöhe werden Gemälde ausgesucht, die bislang nur selten zu sehen waren; etliche sind anlässlich dieser Ausstellung restauriert worden.
Zur Ausstellung erscheint ein Katalogbuch, das neben den ausgestellten Bildern alle 65 italienischen Gemälde aus drei Jahrhunderten im Besitz des Landesmuseums Mainz abbildet und erläutert. Dabei kommen nicht nur die Geschichte der Kunstwerke und ihre kunsthistorische Einordnung zur Sprache, sondern es werden natürlich auch die Geschichten mitgeteilt, die von den Malern dargestellt wurden.