26.10.2008 - 18.01.2009
Es wäre sicher falsch, den Mops als Hund zu bezeichnen. Er ist ein Zeichen für Lebensstil und kultivierte Distanziertheit. Viele Persönlichkeiten schmückten ihr Leben mit einem Mops. Bis heute sind und waren es Mitglieder politischer Eliten wie Kaiserin Eugenie, Queen Victoria, Winston Churchill, illustre Gestalten wie Madame Dubarry und Jackie Kennedy, oder auch Schriftsteller wie Rainer Maria Rilke, und Künstler wie William Hogarth und Andy Warhol. Der Mops inspirierte Heinrich Heine, Wilhelm Busch, Christian Morgenstern und Loriot. Ernst Jandl widmete ihm ein berühmtes Gedicht.
Ist es sein gewöhnungsbedürftiges Äußeres, das den Mops so anziehend macht? Anders als seine Artgenossen, die als Jagdhelfer und Bewacher gezüchtet wurden, hatte der Mops in Europa kaum praktischen Nutzen - außer vielleicht als lebende Wärmflasche. Aber erstaunlicherweise wird dieser Hund Namensgeber für den Mopsorden. Die wichtigsten Belege für dessen Existenz sind ausgestellt.
Mit der Mops-Mode im 17. und 18. Jahrhundert wird die Tier-Mensch-Beziehung umfassend stilisiert. Der Mops wird zum engsten Begleiter, zum Freund und Partner. Adelige, Reiche und Künstler werden mit ihrem Mops porträtiert. Man widmet dem verstorbenen Vierbeiner Trauergedichte und setzt ihm Denkmäler - in Stein, Bronze, auf Leinwand oder auf Papier.
Mit dem Wandel zur bürgerlichen Gesellschaft im 19. Jahrhundert wird der Mops zum Lieblingshund breiter Kreise. Aber Modeerscheinungen unterliegen zyklischen Veränderungen. So wird der Mops um 1900 zur verachteten Ungestalt. Spottgedichte und Karikaturen attackieren ihn und seine Besitzer. Nur in gesellschaftlichen Nischen kann er überleben und zu neuen Ehren gelangen.Zu sehen sind Kunst- und Kultgegenstände der letzten vier Jahrhunderte bis heute. Sie stammen aus Museen und Archiven, der Hessischen Hausstiftung, aus dem Kunsthandel und aus bedeutenden Privatsammlungen des In- und Auslandes. Den aktuellsten Beitrag bildet die Mops-Installation des Künstlers Ottmar Hörl, die hier das erste Mal der Öffentlichkeit präsentiert wird.
Das "mopsige" Begleitprogramm zur Ausstellung bietet für jeden Geschmack etwas: Einen großen Mops-Aktionstag, den Familiensonntag unter dem Motto „Auf den Mops gekommen“, Kabarett und vieles Andere mehr.