In der genauen Erkundung und Bearbeitung eines Erlebnisbereichs liegt für Achim Ribbeck Poesie. Die solcherart aufgedeckten visuellen Wahrnehmungen, Erinnerungsbilder und Vorstellungen verarbeitet der in Dorn-Dürkheim lebende Künstler (geb. 1944) in meist lebensgroßen Figuren aus Holz, Stein oder Bronze.
Die vordergründig gegenständlichen Skulpturen, deren Faszination unter anderem in dem Aufeinandertreffen von realistisch erfassten und exakt ausgearbeiteten Einzeldetails und phantastischen, surrealen oder ironischen Elementen liegt, sind für Ribbeck die bildnerisch umgesetzte Rekonstruktion des eigenen, inneren Modells von der Welt, an dem er mit jedem neuen Erlebnis baut.
Ribbecks zweites Tätigkeitsfeld ist die Graphik. Neben modellierenden figürlichen Zeichnungen und Drucken entstehen hier in Auseinandersetzung mit der Malerei Farbradierungen als flächige Farbklangkompositionen. In ihnen verlässt Ribbeck die Gegenständlichkeit und objektiviert nicht realistische Erlebniswelten – wobei die Ergebnisse ihren poetischen Reiz nicht nur aus der Genauigkeit der Erkundung ziehen.
Anlässlich des siebzigsten Geburtstages des rheinland-pfälzischen Künstlers präsentiert das Landesmuseum Mainz – eingebettet in die Dauerausstellung zeitgenössischer Kunst – Skulpturen und Graphiken der letzten Werkjahre.