16.04.2011 - 15.05.2011
»Nähers Kunst verfolgt bis heute mit jedem vielstimmigen, sinnlich aufregenden Bild, in dessen Farben man mitunter die Augen baden kann, spielerisch und doch angenehm hartnäckig
das Projekt, sich und den Betrachter zu befreien von einsinnigen Sehweisen, einäugiger Perspektive, Einengungen und Festlegungen. Sein farbkompositorischer Relativismus macht Gefüge als komplex erkennbar. Durch die eigene Virtuosität, die er
in Jahrzehnten erwarb, in denen er dieses malerische Verfahren der Selbstfindung der Bilder aus dem Malstoff verfolgte, lässt er sich nicht aus der kreativen Unruhe bringen.
Wie schnell verwandeln sich Striche in ein noch nie gesehenes Gesicht, Farbbalken in einen windschiefen Saal, Brechungen und Mischungen in eine andere schönere Tageszeit ... und die Farbe überhäuft ihn weiterhin mit Optionen, zeigt ihm ihre Bilder und öffnet ihm und dem Betrachter einen eigenen schrägen, bislang unbetretenen Innenraum der Welt.«