31.01.2010 - 29.03.2010
Horst Egon Kalinowski hatte 1960 das Leder als den ihm gemäßen Ausdrucksträger entdeckt und damit zugleich seine unverwechselbare künstlerische Handschrift gefunden. Kalinowski überzieht Holzkörper vorzugsweise mit gebrauchten Lederstücken und verleiht so dem längst toten Material neues Leben. Die spezifische Ästhetik des Materials, das den Seh-, den Tast- und den Geruchssinn anspricht, erzählt die Geschichte eines Tieres sowie die eines geschundenen Gegenstandes. Was zunächst von der Gewaltsamkeit des Lebens spricht, wird in den Werken transzendiert und gewinnt eine sinnliche Aura. Dabei führt die erotische Ausstrahlung von Kalinowskis Kunst einen leicht bitteren, einen melancholischen Zug mit sich.
