15.11.2008 - 11.01.2009
Ich heiße Obermüller und freue mich, bei Kippis Ausstellung
dabei zu sein« stand auf dem Blatt, das Georg Herold vor fast 30 Jahren neben einem Kochlöffel in seiner Installation »Kleine Gegenstände stellen sich namentlich vor« aufgehängt hatte. Das war ganz am Anfang. Die »Wilde Malerei« war noch siegesgewiss, als Herold begann, Dachlatten, Ziegelsteine, später auch Matratzen und Kaviar als sein ureigenstes künstlerisches Vokabular zu entdecken.
Seitdem kennzeichnet seine Werke eine gleichsam prägnante
und paradoxe Ökonomie der eingesetzten Mittel ebenso wie
eine scharfsinnige und hellsichtige Leerstelle zwischen Objekt
und Titel, Bild und Schrift. Mit anarchischem Humor und frei von jeglicher pädagogischen Mission schafft Georg Herold Kunstwerke, die sich dem reibungslosen Konsum entziehen. Der Kunstverein hat den 1947 in Jena geborenen Künstler eingeladen, eine ganz persönliche Ausstellung zu realisieren – Carte blanche mit oder ohne »Goethe-Latte«...