07.10.2011 - 27.11.2011
Dichter finden ihr Material im Wortmeer der Hochsprache. Susann Körner aber fischt in der Schwemme unserer Supermärkte. Dort entdeckt sie ihren Rohstoff im schlichten Auswurf der Ladenkassen - den Kassenbons. Auf diesen findet man mannigfache und bisweilen erstaunliche Kürzel für eingekaufte Waren - Körners "Restsprache." Tausendfach sammelt sie diese neuen Wortschöpfungen und verdichtet sie systematisch zu einem neuen Wortschatz. "Irgendwann fing es an. Beim Überfliegen eines Kassenbons entdeckte ich Worte, die aus einer eigenen Sprache zu kommen schienen. Ich begann, herumliegende Bons zu sammeln. Dabei entdeckte ich immer mehr Begriffe und Abkürzungen - »Julia Kalb, Verrückte Kühe, Picnic mit Rind, Frucht Pur Sau, SchaebenÂ’s Tot. Meer, klax.max, Baumstamm/M., Pisten Crisp, Trut.Wurst-Duett, Eid Magerquark ...«
Manchmal ergaben die zufällig auf dem Laufband liegenden Waren tolle Kombinationen: Das war poetisch für mich. Und so entstand die Idee, Gedichte einzukaufenÂ…"
Susann Körner ist an diesem Abend anwesend, liest aus ihren Gedichten und ist bereit, die Fragen des erstaunten Publikums zu beantworten.