Die Ausstellung La voix humaine im Kunstverein München zeigt Arbeiten von Künstlern, die nach der aktuellen Bedeutung der Themen aus Francis Poulencs Opernadaption La voix humaine (Die menschliche Stimme) fragen, die 1958 nach Motiven des gleichnamigen Einakters von Jean Cocteau entstanden ist. Das Libretto handelt von einer Frau, die am Telefon beschwörend auf ihren verflossenen Liebhaber einredet. Das Gespräch wird allerdings durch die schlechte Verbindung dauernd unterbrochen, und die Stimme am anderen Ende der Leitung ist nicht zu hören. Dadurch wirkt die Frau fast so, als führe sie ein Selbstgespräch. Von diesem technisch bedingten Aspekt des Dramas ausgehend, untersucht die Ausstellung, auf welche Weise Gemütsregungen durch die heutige Mediengesellschaft geprägt werden.