27.11.2009 - 17.01.2010
Die ungarische Künstlerin Hajnalka Tarr (*1977) beschäftigt sich in ihren Installationen mit jener Spannung, die durch Spiegel oder das Zusammenstellen von ungewohnten Objekten im Raum entsteht. Sie untersucht die Möglichkeiten der absoluten Dimensionen, deren physische oder optische Wahrnehmung auch innere Grenzen auflöst und sowohl die Künstlerin als auch den Betrachter von ihren Ängsten und Hemmungen befreit. Das Gefühl von Grenzenlosigkeit und unbeschränkter Weite wird durch die Ausdehnung des Raumes hervorgerufen.
Die Künstlerin arbeitet mit banalen Gegenständen wie Sicherheitsnadeln oder Kleiderbügeln, welche dem Betrachter vertraut und doch inhaltsleer vorkommen. Man kennt und benutzt sie im Alltag gefühllos, ohne über sie nachzudenken und zu reflektieren, und sie gewinnen, auch auf einer ästhetischen Ebene, erst an Bedeutung durch ihre raumgestaltende Funktion in der Installation.
Hajnalka Tarr schafft im Schaufenster Kunstverein mit ihrer Installation von über 400 Kleiderbügeln die Illusion einer unendlichen Galerie, deren unzählige leere Kleiderbügel im Kontext der Einkaufsstraßen der Altstadt dem Werk einen kritischen Standpunkt verleihen.