Natalie Czech (geb. 1976 in Neuss, lebt in Berlin) verwebt in ihren Arbeiten Fotografie und Dichtung zu einer „Allegorie des Lesens“. So nutzt die Künstlerin zur Motiventwicklung ihrer Fotografien unter anderem den eigenen, subjektiven Leseakt: Sie markiert in bereits existierenden Texten einzelne Wörter und legt so Stück für Stück versteckte Gedichte (Hidden Poems) frei. Als Grundlage ihrer Fotografien dienen Natalie Czech Texte verschiedenster Medien wie Zeitungen, Bücher, Online-Bücher oder E-Books.
In ihrer neuesten Serie Poems by Repetition erweitert Czech diese Idee durch eine „Allegorie des Schreibens“ und rückt die Wiederholung (Repetition) ins Zentrum. Sie folgt dabei Getrude Steins Prinzip der „Petition“ – durch Wiederholung entwickelt sich eine dynamische, prozessuale und rhythmisierende Darstellungsform einer Erzählung, die zu einer klanglichen Komposition im Raum führt, ähnlich wie der Refrain eines Liedes. Hierfür finden Gedichte Verwendung, deren Autoren mit der Wiederholung als Stilmittel arbeiten, u.a. Hart Crane, Allen Ginsberg oder Getrude Stein.
Von 2000 bis 2005 studierte Natalie Czech an der Kunstakademie Düsseldorf. Einzelausstellungen widmeten ihr unter anderem der Kunstverein Hamburg, das Ludlow 38, New York, der Nassauischer Kunstverein, Wiesbaden, der Kunstverein Langenhagen, der Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen und der Bonner Kunstverein. Zudem war sie an vielen internationalen Gruppenausstellungen beteiligt wie an Les Ateliers des Arques, Frankreich, CLEARING, Brussels, oder Made in Germany II, Hannover.