Ein Projekt des Kunstraum Kreuzberg/Bethanien kuratiert von Claudia Dorfmüller. Der Kongress der Artikulation versammelt Positionen, die den Akt des Sprechens, das Auffordern zum Gespräch und sprachliche Handlungen als künstlerisches Material nutzen. Die Künstlerinnen und Künstler arbeiten mit Interviews und Selbstgesprächen, politischen Reden und alltäglichem Geplauder, mit Voice-Overs und Skripten. Durch Sprache und Sprechen werden individuelle Erfahrung, soziale, politische und ökonomische Verhältnisse miteinander in Bezug gesetzt.
Mit dem Blick auf gesellschaftliche Prozesse und Strukturen werden Fragen, die das Sprechen bestimmen, artikuliert; Fragen zu Normativität und Konvention, zu Macht und Ermächtigung. Wer nutzt welche Sprache? Wer ergreift das Wort und wer schweigt? Wem wird zugehört? Die stimmliche Präsenz ist dabei wesentlich, denn die Verortung der Stimme im Körper der Sprechenden öffnet den Blick auf die Kontexte, in denen das Sprechen geschieht.
In der Ausstellung werden Videos, Installationen, Fotografien, ein Audio-Archiv und Dokumentationen gezeigt. In Publikationen und Künstlerbüchern wird das Spannungsverhältnis von gesprochenem Wort und Verschriftlichung verhandelt. Eine temporäre Radiostation im Kunstraum Kreuzberg/Bethanien wird zum zentralen Ort des Sprechens, an dem RadiomacherInnen, KünstlerInnen und TheoretikerInnen miteinander ins Gespräch kommen.