© andreas130 / www.fotolia.de
KULTURpur - Wissen, wo was läuft!

Kunstmuseum in der Alten Post


Synagogenplatz 1
45468 Mülheim an der Ruhr
Tel.: 0208 455 41 71
Homepage

Öffnungszeiten:

Di,Mi,Fr 11.00-17.00 Uhr
Do 11.00-21.00 Uhr
Sa, So 10.00-17.00 Uhr

Fern der großen Städte Expressionismus der Zwischenkriegszeit und danach

24.09.2017 - 14.01.2018

Das Auseinanderbrechen der „Brücke“-Gemeinschaft 1913 und besonders der Erste Weltkrieg markieren einen gravierenden Einschnitt in Leben und Werk der führenden Expressionisten Erich Heckel, Ernst Ludwig Kirchner, Otto Müller und Karl Schmidt-Rottluff.

Gezeichnet durch die Erfahrungen von Gefährdung, Zusammenbruch und Tod bewegen sie sich nach Kriegsende in ruhigeren Bahnen. Gesellschaftlich und künstlerisch zunehmend etabliert, erleben sie künstlerische Inspiration im spirituellen Dialog mit der Natur, im stillen Glück zu zweit sowie auf Reisen.

Auch die Freundschaft nimmt weiterhin einen großen Stellenwert ein: So bildete sich mit Max Kaus, Walter Gramatté, Otto Herbig und Anton Kerschbaumer ein neuer Künstlerkreis um Erich Heckel. Ergänzt um Leihgaben nimmt diese Ausstellung ihren Ausgang von Werken aus der Stiftung Sammlung Ziegler und der Sammlung des Kunstmuseums, die charakteristisch sind für die Entwicklung des Expressionismus in den Jahren zwischen den beiden Weltkriegen.
Das Gemälde Gent und das doppelseitig bemalte Gemälde "Der Schwimmer" von Erich Heckel (1919) sind wie das Gemälde "Wäscherinnen am Meer" (1921) oder Otto Müllers "Dorfhäuser" (1922) Beispiele für eine Beruhigung des Stils und eine Verschiebung und Verschränkung von Themen und Motiven. Während im Erdgeschoss die Werke der ehemaligen Brücke-Expressionisten und ihrer Freunde zu sehen sind, ist der Grafikraum dem expressionistischen Werk von Otto Pankok vorbehalten.

Im Zeitraum von 1919 bis 1924 griff er auf die expressionistische Formensprache zurück, um Aufruhr und innere Bewegung zum Ausdruck zu bringen. In den Räumen der Sammlung Ziegler wird Emil Nolde eigens in einer Studio-Ausstellung gewürdigt. Ein Wiederaufleben erfuhr der Expressionismus in den 1980er-Jahren.
Eine junge Künstlergeneration probte den Aufstand und setzte erneut auf die Unmittelbarkeit und Heftigkeit der künstlerischen Geste. Die Suche nach Identität in einem geteilten Deutschland führte zu hemmungsloser Selbstdarstellung von Ängsten und Obsessionen sowie zu neuen Großstadtbildern. Mit Werken unter anderem von Siegfried Anzinger, Rainer Fetting und Franz Hitzler wird beispielhaft den Jungen Wilden im Sammlungstrakt des Museums ein Raum gewidmet.

KULTURpur empfehlen