03.03.2018 - 03.06.2018
Hans Salentin (1925-2009) gehörte zum Umkreis der Zero Künstler der ersten Stunde und stellte bis in die Mitte der 1960er Jahre zusammen mit der Gruppe aus. Hier zeigte er seine aus vorgefundenen Objekten zusammengesetzten, monochromen „Dachziegelreliefs“ und „Zinkblechreliefs“, die bereits seine Affinität zu dem Prinzip der Collage und den objets trouvès erahnen ließen. Auf der Suche nach neuen Ausdrucksmitteln lässt Salentin schließlich die Zerobewegung hinter sich und geht seinen eigenen künstlerischen Weg.
Zunächst noch ganz der Plastik verpflichtet erweiterte der Künstler ab den 1970ern sein Werk um Fotomontagen, Papiercollagen und Zeichnungen. Die Ausstellung im Grafikkabinett präsentiert Collagen und Zeichnungen Hans Salentins aus den 1970ern und 1980ern, die durch eine Schenkung aus Privatbesitz in die Sammlung gelangt sind. Als Ausgangsmaterial für seine Bildcollagen dienten ihm Motive aus technischen Zeitschriften, die er zerschneidet, miteinander kombiniert und verfremdet, sodass neue Objekte und Strukturen mit zum Teil technoiden Charakter entstehen. Die so gestalteten Papiercollagen ergänzt er mit zeichnerischen Elementen in Aquarell- oder Gouachetechnik. Während die Collagen noch die Nähe zum Gegenständlichen bewahren, überwiegt in seinen Zeichnungen die Abstraktion, die durch ihre dynamischen und ausladenden Linienführungen in kräftiger Farbigkeit auch expressive Tendenzen im Werk des Künstlers spürbar werden lassen.