Das aktuelle Werk von zwei Künstlern der konstruktiv-konkreten Richtung aus Stuttgart, Frieder Kühner und Horst Kuhnert steht im Mittelpunkt dieser Doppelausstellung. Sie knüpft an die Präsentation "Quadrate - Konstruktive Tendenzen aus Deutschlands Südwesten" an, die vor acht Jahren zehn Künstler im Umkreis des Designers und Grafikers Anton Stankowski im Kunstmuseum Gelsenkirchen vorstellte. Frieder Kühner (geb. 1951 in Heilbronn) ergänzte sein Studium von Grafik- und Industriedesign an der FH Schwäbisch-Gmünd durch freie Malerei an der Kunstakademie in Stuttgart. Die konsequente Beschäftigung mit dem Raum als Bildraum, Farbraum, Illusionsraum gehört zu seinem Markenzeichen. Durch die Schichtungen von Flächen und Farben in Kühners Bildern und Objekten, sehr häufig in seriellen Reihungen ausgearbeitet, werden Wahrnehmungsgewohnheiten hinterfragt. Die Ausstellung im Kunstmuseum Gelsenkirchen wird er mit einer Bodeninstallation bereichern. Horst Kuhnert (geb.1939 in Schweidnitz) studierte abstrakte Malerei bei Professor Heinrich Wildemann an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart. Den ersten "Raumflächen" und "Raumkörpern" aus Polyester ließ er Großplastiken und Wandinstallationen folgen, bevor er statische Ordnungsprinzipien im Konstruktivismus hinterfragte wie in seiner Werkgruppe "Stabil-instabil". Kuhnerts aktuelles Konzept "Von der Fläche in den Raum" zeigt imaginäre Räume durch Lineamente in zweidimensionalen Tafelbildern, die in den dreidimensionalen Plastiken aus Holz und Stahl real in den Raum wachsen.