Ikarus gilt der Kölner Künstlerin Helga Elben als tragische Figur, als Symbol menschlichen Schöpferdrangs. Sie nimmt ihn als Beispiel für die künstlerische Existenz, die ihrer spontanen Begeisterung, der Sonne nahe, aktiv nachstrebt, ohne an das mögliche oder sichere Scheitern zu denken. Dieses Thema reflektiert die Künstlerin vielfältig in unterschiedlichen Materialien und Ausformungen. Ihre filigrane zwei Meter hohe Edelstahlplastik weckt mit ihren Stahlflügeln Assoziationen an Ikarus, indem sie mit dem Licht spielt, das sich auf den vielfach bewegten Lochstahlflächen spiegelt und sich dabei in den bewegten Schatten fortsetzt. Und in ihren Ölbildern, Zeichnungen und Schriftaquarellen problematisiert Helga Elben anschaulich den Zusammenhang zwischen künstlerischer und ingenieurwissenschaftlicher Kreativität und demonstriert so die moderne Lebendigkeit des alten Mythos.