Das Werk von Rut Himmelsbach (*1950 in Zug, lebt in Basel und Guatemala) ist im Kunsthaus Langenthal im Herbst 2016 erstmals seit langem wieder in einem grösseren Umfang zu erleben. Nach Erfolgen in den 1980er Jahren – Himmelsbach war damals in den wichtigsten Gruppenausstellungen junger Schweizer Kunst vertreten – war ihr Werk in den letzten Jahren wenig, und kaum ausserhalb von Basel, zu sehen. Das Kunsthaus Langenthal zeigt nun die erste institutionelle Einzelausstellung seit 12 Jahren. Es werden Werke aus allen Schaffensphasen und eigens für die Ausstellung konzipierte neue Arbeiten zu sehen sein.
In der Kombination von Bildern, Materialien und Objekten entsteht neue Bedeutung und poetische Kraft, die zugänglich ist, ohne ihre Vieldeutigkeit zu verlieren. Rut Himmelsbachs Kunst hat Witz, sie ist gewitzt. Sie hat auch Humor – solchen, der Ernsthaftigkeit bedingt. Die Künstlerin arbeitet einerseits mit assoziativ verketteten Fotoserien, andererseits auch mit verschiedensten Materialien, oft in aussergewöhnlichen Kombinationen. Meist taucht in diesen Kompositionen auch die Fotografie und die Malerei auf. Zur Ausstellung entsteht eine neue Werkgruppe, in der Himmelsbach auch Fäden spannt in ihre persönliche und in ihre künstlerische Biografie. Sie geht dabei von ihrem Interesse für Textilien und Bekleidung aus, das in ihrem Werk immer wieder aufscheint.
Das Kunsthaus Langenthal widmet den Zwillingsschwestern Celia und Nathalie Sidler (*1983 in Sarnen, leben und arbeiten in Basel), die seit 2013 als Duo arbeiten, eine erste institutionelle Einzelausstellung. Im zweiten Stock des Kunsthaus Langenthal sowie in der Umgebung der Stadt Langenthal werden sie ortsspezifische Projekte entwickeln und bestehende Arbeiten neu umsetzen.
Nicht nur in ihrer Materialwahl eignen sich die Künstlerinnen kunstfernes Material an, auch die Ästhetik ihrer Installationen, der eigens hergestellten Lebensmittel und Objekte entlehnen sie den perfekten und glatten Oberflächen des Designs, der Lebensmittelindustrie und versehen sie mit Slogans aus der Werbung. Mit dieser suggestiven Anziehungskraft säen sie Fragen und Kritik ein, machen auf Verhaltensweisen und gesellschaftliche Konventionen und deren normative Dominanz aufmerksam.