Die Animationsvideos und Installationen von Bertold Stallmach (*1984, lebt in Zürich und Berlin) behandeln Themen des menschlichen Zusammenlebens wie Macht und Ohnmacht oder Kollektiv und Individuum. In Bertold Stallmachs Welt passieren eigenartige Dinge mit grosser Selbstverständlichkeit. Entscheidungen werden an einen Maulwurf delegiert, vor dem Besuch der Psychiaterin wird das Gesicht ausgewechselt, Rattenknäuel fallen als Verkörperung des Elends über Unglückliche her. Seine Videos entstehen in langwierigen Arbeitsprozessen in sorgfältig ausgearbeiteten Modell-Architekturen. Für die Ausstellung ist eine umfangreiche neue Werkgruppe mit plastischen Arbeiten und Videos entstanden, die sich über mehrere Räume erstreckt.
Zeit, Gedächtnis und Erinnerung einerseits, deren Zerfall und Absenz andererseits, sind wiederkehrende Themen im medial vielfältigen Werk von Muriel Baumgartner (*1976, lebt in Zürich). Mit einem feinen Gespür für Orte, ihre Atmosphäre und Geschichte, schafft sie subtile installative Eingriffe. Die Verschiebungen irritieren und erzeugen Stimmungen, die trotz absurd-humorvollen Aspekten oft Melancholie ausstrahlen. Muriel Baumgartner reagiert mit einer Serie neuer Arbeiten auf die wohnliche Atmosphäre der Kunsthaus-Räume. Unheimliche, unangenehme Elemente durchbrechen die Behaglichkeit und sorgen vielleicht sogar für ein Schaudern.