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Kunsthaus Glarus


Im Volksgarten 1
8750 Glarus
Tel.: 055 640 25 35
Homepage

Öffnungszeiten:

Di-Fr 14.00-18.00 Uhr
Sa,So 11.00-17.00 Uhr

A place like this - Klöntal Triennale 2014

25.05.2014 - 10.08.2014

Das Klöntal - oberhalb von Glarus gelegen - stand seit Mitte des 17. Jahrhunderts immer wieder im Fokus der Kunst. Die ersten Pioniere waren etwa der Zürcher Maler Conrad Meyer zusammen mit seinem holländischen Kollegen Jan Hackaert, die auf dem Weg nach Splügen das Tal, die Berge und den See in Zeichnungen dokumentierten. Schon im 18. Jahrhundert zog eine Kuranstalt auf der Richisau Gäste aus aller Welt an, die mit Kutschen auf den Berg transportiert wurden. Wegen seiner Abgeschiedenheit wurde der Ort zu einer Art Geheimtip für Naturliebhaber und Geniesser jenseits der grossen Kurorte. Auf diese Weise entdeckten auch englische Maler auf ihren Grand Touren in die Schweizer Alpen das Klöntal als Motiv für ihre Aquarellmalerei. Als schliesslich Mitte des 19. Jahrhunderts die Landschaftsmalerei in Europa und die schweizerische Alpenthematik sich vollends zu entfalten begannen, wurde das Klöntal endgültig zu einem beliebten Ausflugsziel und zum Treffpunkt für Künstler und Naturverbundene, die in relativer Nähe zu urbanen Zentren einen Ort suchten, um ihren Kopf zu lüften. In den 1880er Jahren entdeckte etwa der Landschaftsmaler Johann Gottfried Steffan das Klöntal und die Richisau inmitten eines malerischen Ahornhains als Motiv für seine Malerei. Er lud Schüler, Freunde und Münchner Atelierkollegen ein, ab Sommer 1856 auf der Richisau zu arbeiten. Sie formten in den Sommermonaten der darauf folgenden Jahre eine Künstlerkolonie auf der Richisau. Realer Ort und ideale Utopie standen schon damals im Wettstreit der Landschaftsmalerei.
Bis heute sind das Klöntal und die Glarner Alpen ein beliebtes Ziel nicht nur für Kunstschaffende auf der Suche nach Natur, Konzentration und Rückzug und einem Stück Utopie geblieben. In den vergangenen zwanzig Jahren gab es im Klöntal u.a. Projekte von Carl Andre, Balthasar Burkhard, Richard Long, Hamish Fulton, Roman Signer, Fischli/Weiss, Karl Prantl, Gunther Uecker oder Christoph Büchel. Die Beschäftigung mit entlegenen Orten, der Natur und des Gemeinschaftlichen als Alternative oder Ergänzung zum urbanen Alltag oder gar zum überreizten Kunstbetrieb, ist als Ausgangspunkt für künstlerische Gesten und Kommentare gerade heute wieder äusserst aktuell. Wie bereits in vergangenen Jahrhunderten vielfach in Künstlerkolonien, etwa in Barbizon, Worpswede oder auf dem Monte Verità erprobt, gibt es auch heute vielfache Versuche, der Kontrolle, den Zwängen und der Hektik des Stadtlebens zu entfliehen und sich in beschaulicher Zurückgezogenheit auf dem Land, im Einklang mit der Natur und im Austausch mit Gleichgesinnten dem eigenen Werk und einem alternativen Lebensentwurf zu widmen.
Die 2014 erstmals stattfindende Klöntal Triennale setzt diese reichhaltige künstlerische und touristische Tradition fort und lädt Künstlerinnen und Künstler dazu ein, sich auf den Ort und sein Erbe, die Landschaft und die Natur einzulassen und aus gegenwärtiger Sicht zu aktivieren. Die Themen Natur, gesellschaftlicher Ausstieg, Gemeinschaft, Künstlerkolonie, alternative Lebensform, Verquickung von Leben und künstlerischem Schaffen sowie weitere konzeptuelle Horizonte wie Lebensreform, Landkommune, autarke Nahrungsmittelproduktion, Körperkultur, Okkultismus, Energie, Material, Gesamtkunstwerk, Design und Tanz bilden dabei die wichtigsten Anknüpfungspunkte für die Realisierung neuer Projekte im Aussenraum des Klöntals sowie im Kunsthaus Glarus.

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