Neue Kommunikationsformen wie facebook prägen nicht nur Öffentlichkeit und Privatleben, sondern auch die Kunst. Soziale Netzwerke, öffentliche Plakatwände oder Interviews dienen Künstlern als wesentliche Instrumente, das Publikum in ein Kunstprojekt miteinzubinden. Der Zuschauer wird zum bewegten und aktiven Teilnehmer, zum Partizipanten künstlerischer Konzepte erhoben und während allen Phasen des Projekts – Idee, Vorbereitung und Umsetzung -miteinbezogen.
In der Ausstellung zeigen wir aktuelle Projekte, die den vermeintlichen Elfenbeinturm „Kunsthalle“ eng mit Stadt und Öffentlichkeit, dem Publikum, miteinander verzahnen. Lena Oehmsen (geb. 1983, lebt und arbeitet in Hamburg) fragt danach, wie wir uns in sozialen Netzwerken darstellen: Wie gehen wir mit Erinnerungen um und – was bedeutet heute eine „Mitteilung“? Lena Oehmsen nutzt den Bild- und Textfundus sozialer Netzwerke, kombiniert das gefundene Material mit traditionellen Techniken und stellt die Vermischung von Intimität und Anonymität auf den Prüfstand. Für die Kunsthalle Wilhelmshaven entwickelt sie eine neue Arbeit zum Thema „Selbstoptimierung“. Johanna Reich (geb. 1977, lebt und arbeitet in Köln) greift mit ihren Kunstprojekten in den Stadtraum mit seinen Bewohnern ein. Ihr Projekt HEROINES ist eine bildnerische Untersuchung über den heutigen Einfluss von Ikonen auf Mädchen und junge Frauen. In Wilhelmshaven ging Johanna Reich in zwei Schulen und erarbeitete mit den Schülerinnen besondere Porträts. Eine Auswahl der über 50 entstandenen Bildnisse wird parallel in der Kunsthalle und im städtischen Außenraum auf Plakatwänden gezeigt.