In der Kunsthalle Vogelmann zeigt Olaf Metzel erstmals in einer breit gefächerten Auswahl die neueste Werkgruppe der „Zeitungsarbeiten“, bei denen er monumentale Größe mit äußerster Fragilität verbindet. Als hätte ein Leser verärgert die morgendliche Zeitung zusammengeknüllt und weggeworfen, faltet, knickt und knüllt Olaf Metzel riesige Aluminiumplatten, die trotz überdimensionalem Format ihren bunten Vorbildern zum Verwechseln ähnlich sind. Doch Zeitungen von Olaf Metzel überdauern, das weiche Papier erstarrt in den sperrigen und schneidenden Aluminiumplatten, und das Ergebnis seiner Ästhetik der Verwüstung sind attraktive Reliefs, die in der Kunstgeschichte ihre klassischen Vorbilder haben. Kein Wunder, wenn Betrachter gebannt vor der Arbeit zu Leben und Tod von Amy Winehouse stehen und sich ihnen die ganze Ausweglosigkeit und Wut in diesem Leben ausdrückt, denn intellektuelle Brillanz und Empathie haben Olaf Metzel zu einer unwiderstehlichen Kombination von Inhalt und Machart gebracht.
Immer ist er bereit, den Finger in die Wunde zu legen! Unlängst hat er etwa einen weiblichen Akt, das Sujet der Kunstgeschichte seit Jahrhunderten schlechthin, in Bronze gießen lassen, diesen aber mit Kopftuch dargestellt. In seinen Kunstwerken koppelt Olaf Metzel stets einen hohen bildhauerischen Anspruch und deren installative Qualitäten mit gesellschaftlich brisanten wie aktuellen Themen.
Produktion = Provokation, wie Olaf Metzel sagt, mehr kann Kunst heute nicht für sich beanspruchen!