01.12.2007 - 24.02.2008
Oskar Kokoschka (1886 -1980) war nicht nur einer der größten Maler und Zeichner des Expressionismus, sondern auch ein Schriftsteller von hohem Rang. Sein von lebendigster Phantasie getragenes Verständnis der Literatur spiegelt sich in zahlreichen Einzelblättern und Zyklen zu Dramen, Epen, Erzählungen. Sie sind Zeichen der Identifikation des Künstlers mit den von ihm vor Augen geführten Gestalten der Dichtung. Die in Aschaffenburg gezeigte Ausstellung aus der Sammlung von Angelika und Heinz Spielmann zeigt diese Arbeiten erstmals vollständig.
Für kaum einen anderen seiner Zeitgenossen bilden Leben und Werk eine ähnlich eng verflochtene Einheit. In seinen Erlebnissen spiegeln sich acht Jahrzehnte des eben vergangenen Jahrhunderts. Bereits 1908, während seiner Jahre an der Wiener Kunstgewerbeschule berühmt, wurde er nur ein Jahr später durch seine frühen Dramen und Porträts zum führenden Künstler der Avantgarde.
Die Passion seiner scheiternden ihn an die Todesgrenze bringenden Liebe zu Alma Mahler führte ihn zu Meisterwerken, die Kunstgeschichte machten. Während der zwanziger Jahre setzte er mit seinen bald in die Museen der Welt gelangten Städtebildern Europa ein Denkmal. Vor Hitler fliehend, wurde er im Kampf um die Freiheit zur moralischen Instanz.
Voll unerschöpflicher Phantasie stellte er nach dem Zweiten Weltkrieg seine Bilder gegen den Zeitgeist. Noch im Alter von neunzig Jahren bewies er seine künstlerische Kraft.