31.01.2012 - 29.04.2012
Schlachtpunk ist der Verbindung von Punk und Malerei in den 1980er Jahren gewidmet.
Die deutsche Malerei der Jahre um 1980 war bei vielen jungen Künstlern stark von der vor allem aus London und New York übergreifenden Punk-Bewegung geprägt. Viele Maler fühlten sich mit der Musikszene unmittelbar verbunden, organisierten Konzerte oder spielten in kurzlebigen Bands. Provokation, Lust an der Destruktion, Infragestellung der gängigen gesellschaftlichen Werte kennzeichneten die Musik des Punk. Die Punkszene erwies sich darüber hinaus bald als stilbildend hinsichtlich Mode, Design und Accessoires.
Der "Stil" des Punk setzte seine Markierungen von der Urban Street Art bis in die Fotografie, vom äußeren Habitus bis in die politische und gesellschaftliche Meinungsbildung der Jugend. Der "Stil" dieser kulturellen Revolte hatte aber auch direkte Auswirkungen auf die bildende Kunst, besonders die Malerei. Er manifestierte sich in einer Kunstszene, die sich Ende der 1970er Jahre vor allem von einer als unsinnlich und theoretisch schal empfundenen Konzept- und Objektkunst absetzte.
Die Ausstellung belegt die "Schlacht" um überlieferte formale und ikonographische Muster, die umgewertet und ironisiert wurden. Sie zeigt den aggressiv anarchistischen Spaß der Künstler am Tabubruch und an erzählerischer Unberechenbarkeit.
Großformatige Gemälde der Ironiker Peter Angermann, Blalla W. Hallmann, Milan Kunc, Jiri Georg Dokoupil und Walter Dahn antworten den "wilden", neoexpressionistischen Farbexplosionen u.a. von Helmut Middendorf, Elvira Bach, Albert Oehlen, Volker Tannert und Bernd Zimmer. Im Zentrum der Ausstellung stehen 19 Gemälde von Martin Kippenberger. Plastiken von Felix Droese, Meuser, Harald Klingelhöller und der Berliner anarchistischen Spaßgruppe "Endart" flankieren die Gattung Malerei.