10.02.2008 - 20.04.2008
Im Februar 2008 erlebte das Kunstforum eine Premiere: Hans-Peter Riese, renommierter Kulturjournalist und langjähriger ARD-Auslandskorrespondent, stiftete dem Museum seine reiche Sammlung an grafischen Mappenwerken herausragender west-, mittel- und osteuropäischer Vertreter der Konkreten Kunst.
Die Michaela Riese Stiftung
Zur Stiftung – der im Jahr 2000 verstorbenen Journalistin Michaela Riese gewidmet – zählen insgesamt 34 Mappen mit 350 Grafiken von 50 Künstlern. Sie sind allesamt in den Jahren 1966 bis 2006 entstanden und stilistisch unter dem Begriff der „konkreten Kunst“ zu fassen. Diese Stilrichtung ging aus dem Konstruktivismus eines Piet Mondrian und Kasimir Malewitsch hervor und vereinigt neben der Op Art vor allem geometrisch-abstrakte, serielle Strömungen in der Kunst der europäischen Nachkriegszeit.
Die Mappenwerke sammelte Hans-Peter Riese in seiner über 30-jährigen Tätigkeit als ARD-Auslandskorrespondent gemeinsam mit seiner Ehefrau. Die Mehrzahl der Künstler arbeitet in jenen europäischen Ländern, in denen das Ehepaar zum Teil länger gelebt hat, wie z.B. der Tschechischen Republik, Russland, Polen, der Slowakei und Ungarn.
Dr. Ulrike Lorenz zur Einrichtung der Michaela Riese Stiftung: „Eine Premiere in der Geschichte des Kunstforums, die den Weg für die künftige Erweiterung unserer hochrangigen Sammlung ostdeutscher Kunst durch Stiftungen, Schenkungen und andere Zuwendungen eröffnet und – im konkreten Glücksfall – ein Zukunftssignal in Richtung osteuropäische Kunst der Gegenwart, die das Profil des Kunstforums markant bereichert und aktualisiert.“
Die Ausstellung
Die Ausstellung „KONKRET!“ zeigt 130 Grafiken von 37 Künstlern. Die Arbeiten, erstmals einer breiten Öffentlichkeit präsentiert, geben einen brillanten Einblick in die Vielfalt der Michaela Riese Stiftung. „Die Grafiken zeigen logisch ausgeklügelte, mathematisch diffizile Systeme, die zugleich durch ihre verspielte Anordnung und die außerordentliche Suggestivität der gedruckten Farbe bestechen. Die Verbindung der rationellen und emotional-ausdrucksvollen Wahrnehmung machen den besonderen Reiz der ‚KonkretenÂ’ Kunst aus. Der Betrachter ist eingeladen, die Systeme optisch-logisch zu entschlüsseln und sie gleichzeitig auf sich emotional wirken zu lassen“, so Dr. Roman Zieglgänsberger.
Neben den ausgestellten Werken werden in den Ausstellungsräumen auch die Mappenhüllen ausgestellt, um zu zeigen, wie die Grafiken außerhalb der Ausstellung aufbewahrt und präsentiert werden.