Soziale Missstände, Krieg, Trauer, Tod sind die existentiellen Themen, mit denen sich Käthe Kollwitz (Königsberg 1867 - 1945 Moritzburg, Sachsen) zeitlebens auseinandersetze. Diesen charakteristischen Themenkreis umreißen auch die knapp 60 Zeichnungen, Druckgrafiken und Plastiken in der Sammlung des Kunstforums. Die Ausstellung beleuchtet nun eine unbekannte Facette im Schaffen der Künstlerin: ihre Beschäftigung mit dem Akt. Bereits während ihrer frühen Münchner Studienzeit arbeitete Kollwitz nach dem lebenden Modell. Von 1898 bis 1903 unterrichtete sie an der Berliner Künstlerinnenschule das Fach Aktzeichnen. Die in zahlreichen Studien erprobte Erfassung der nackten Figur floss in ihre grafischen Werke sowie in die seit 1909 entstehenden plastischen Arbeiten ein. Für die Ausstellung konnte ein selten gezeigtes Konvolut mit großformatigen Kohle- und Kreidezeichnungen aus dem Käthe-Kollwitz-Museum Köln, das den weltweit größten Bestand an Werken von Käthe Kollwitz besitzt, gewonnen werden.