Nach den Napoleonischen Kriegen waren in Preußen die technisch-wirtschaftlichen Rückstände (insbesondere gegenüber Großbritannien) unübersehbar. Diese Defizite durch "Beförderung des Gewerbefleißes" und durch Verbesserung technologischer Kenntnisse im Interesse einer konsequenten Industrialisierung zu verringern, war das Hauptanliegen der Gewerbereformpolitiker Preußens, zu denen Persönlichkeiten wie Kunth und allen voran Beuth zählten. Im Gewerbe-Institut in der Klosterstraße 36 liefen alle Fäden in der Hand Beuths zusammen: Von Informationsbeschaffung und -vermittlung über Ausbildung von Technikern und Ingenieuren bis zur Patenterteilung. Hierdurch wurde der Aufstieg bedeutender Industrieunternehmen wie Borsig, Krupp und Siemens befördert, der Vorsprung anderer Nationen schrittweise verringert und die Basis für den wirtschaftlichen und technischen Aufschwung des Deutschen Reichs am Ende des 19. und zu Beginn des 20. Jahrhundert geschaffen. Die Ausstellung wird neben Dokumenten zur staatlichen Gewerbeförderung auch eine Vielzahl preußischer Patentschriften mit Konstruktionszeichnungen zeigen, von denen eine Auswahl auch in einer grafischen Animation interaktiv in ihrer konstruktiven Funktionalität anschaulich erfahrbar gemacht wird.